Werte-Blog

Susanne Bergius

Für Sie gelesen: Engagement zeitigt international Erfolge

1. August 2013
von Andreas W. Korth
Foto: Photohuber/Berlin

Aktionäre können auf Unternehmen einwirken und Transparenz und verantwortliches Handeln erzielen.

In ihrem monatlichen kostenfreien Newsletter „Handelsblatt Business Briefing Nachhaltigkeit“ greift Susanne Bergius aktuelle Fragestellungen rund um nachhaltige Geldanlagen auf.

Wir haben für Sie die Juli-Ausgabe gelesen und einen Beitrag hier gekürzt für Sie zusammengefasst. Themenschwerpunkt war die Bewertung der Möglichkeiten nachhaltig motivierter Investoren, Einfluss auf die Unternehmen zu nehmen, um gesellschaftlich wünschenswerte Entwicklungen zu fördern. Diese Methode nachhaltigen Investierens, auch Engagement genannt, ist in Deutschland immer noch weitestgehend unbekannt. Dabei ist es eigentlich naheliegend, durch die Nutzung von Stimmrechten oder den Dialog mit den Unternehmen unerwünschte Unternehmensaktivitäten aufzugreifen und Einfluss auf die Unternehmensführung zu nehmen. Zentrale Aussagen des Beitrages sind:

„…Die Ergebnisse des Engagements sind schwer zu greifen, zumal es meist eines koordinierten Vorgehens mehrerer Investorengruppen bedarf, um ein entsprechendes Gewicht zu entfalten. Immerhin mehren sich rund um den Globus Meldungen über einzelne Großaktionäre oder Investorengruppen, die auf Hauptversammlungen Gegenanträge stellen oder heikle Themen zur Sprache bringen. Meist geht es um gute Unternehmensführung (Governance), vor allem um Vergütungsregeln für die Organe, aber immer häufiger sprechen Aktionäre auch Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und (drohende) Umweltzerstörungen an. Auch wenn So stürzte im Mai 2012 eine Revolte britischer Aktionäre des zweitgrößten britischen Versicherers Aviva Andrew Moss vom Chefsessel – er hatte trotz Gewinn- und Kurseinbruchs zu hohe Boni einheimsen wollen. Ähnlich erging es zuvor dem Spitzenmann des Pharmakonzerns Astra-Zeneca, David Brennan, und Syl Bailey, Chefin der Mediengruppe Trinity Mirror.

Solche mit viel Öffentlichkeit verbundenen Fälle stehen jedoch keinesfalls im Zentrum aktiven Aktionärstums. Vielmehr versuchen gerade die Großinvestoren im direkten vertraulichen Dialog auf Unternehmen so einzuwirken, dass diese verantwortlicher wirtschaften oder zumindest extreme Verstöße gegen internationale Standards beenden und ihre diesbezüglichen Leistungen offen legen. Beispielsweise hat eine » Investorengruppe dieses Jahr nach dreijährigen Gesprächen erreicht, dass drei Viertel der angesprochenen 21 Unternehmen aus 14 Ländern deutlich transparenter berichten zu Anti-Korruptionsstrategien, Managementsystemen und Anti Korruptionsmaßnahmen. „Das befähigt Investoren, die finanziellen, operativen und Reputationsauswirkungen von Korruptionsrisiken in ihren Portfolios besser zu überprüfen und zu managen“, erläuterten im April die Investoren. Sie verwalten addiert 1,7 Billionen Dollar und sind Unterzeichner der UN Prinzipien für Verantwortliches Investment (PRI). Darunter befinden sich zahlreiche Pensionsfonds aus Europa und anderen Kontinenten, die Ethos Foundation aus der Schweiz, Vermögensverwalter wie Robeco und Dienstleister wie Hermes Equity Ownership Services. Wie bedeutsam der Kampf gegen Korruption ist, lässt sich an den Wohlfahrtsverlusten ermessen: Die Weltbank habe einmal geschätzt, dass jährlich über eine Billion US-Dollar durch Korruption in falsche Kanäle komme und der Wirtschaft verloren gehe, berichtet Peter Eigen, Gründer und Beiratsvorsitzender von Transparency International. „Doch der wirkliche Schaden ist viel größer“, sagt Eigen. Wenn etwa ein Minister mit zehn Millionen Dollar bestochen werde, um ein sinnloses Großprojekt für 300 Millionen Euro zu vergeben, sei der Schaden weit höher als das Bestechungsgeld: Weil nur Eliten profitierten, nicht aber die Bevölkerungen, verursache Korruption weltweit Unterentwicklung, Umweltzerstörung und Konflikte.

Auch andere Themen gelangen auf die Agenda von vermögenden und institutionellen Anlegern: So forderte Mitte Mai eine Koalition aus 123 Investoren und Anspruchsgruppen, die addiert 933 Milliarden Euro verwalten, die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten. Nach den Desastern in Textilfabriken in Bangladesh, infolge derer mehr als 1500 Menschen starben, verlangen sie eine „Null Toleranz Politik“: „Wir rufen Markenhersteller und Einzelhändler auf, sich gemeinsam zu verpflichten, die international anerkannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) anzuwenden.“ Unternehmen müssten ihre Verantwortung für Menschenrechte erkennen, die in den UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte verankert sei. Dieser Aufruf dürfte dazu beigetragen haben, dass Tage später mehr als 30 Textilunternehmen und Händler das Abkommen für höhere Sicherheit in Fabriken unterzeichneten – einer der Wünsche der Investoren. Es gilt aber nur für Bangladesch und nicht für Arbeits- und Menschenrechte. Darum gehen die » Forderungen der Investorengruppe weit darüber hinaus: Unternehmen sollen sich dafür einsetzen, lokale Gewerkschaften zu stärken und dass alle Arbeiter/innen Existenz sichernde Löhne erhalten; sie sollen sämtliche Zulieferer – weltweit – offenlegen sowie deren Programme für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Beschäftigten; und sie sollen für wirksame Beschwerdemechanismen sorgen. Und zwar überall auf der Welt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Industrie die Botschaft verstanden hat.

Ethisch und nachhaltig orientierte Anleger können folglich etwas erreichen, selbst wenn sie alleine vorgehen. Immer mehr institutionelle Investoren kooperieren hierfür mit spezialisierten Dienstleistern.“ (Ende der Zusammenfassung).

Über nachhaltige Investmentfonds, die sich der Methodik des Engagements bedienen, können auch private Anleger mit ihren Geldern Einfluss nehmen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten.

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