Der Januar wird selektiv Kaufgelegenheiten bieten
Die Amerikanische Geldpolitik bleibt zunächst
weiterhin expansiv. Die Aktienmärkte schlossen das Jahr 2013 mit einer Jahresendrally ab. Selbst die Ankündigung der Amerikanischen Notenbank, sein monatliches Anleihekaufprogramm ab Januar um insgesamt 10 Mrd. US-Dollar zu verringern („Tapering“) hat die Börsenmärkte nicht bremsen können.
Der Senat in Washington stimmte am 6.01.14 zu Gunsten von Janet Yellen als neue Vorsitzende der Federal Reserve (Fed) ab. Sie löst damit Bernanke als neue Chefin ab.
Yellen gilt als ausgesprochene Verfechterin der Stützungsmaßnahmen und einer vorsichtigen Drosselung. Sie ist die Mitarchitektin dieses geldpolitischen Kurses.
Die Geldpolitik bleibt weiterhin eine unterstützende Kraft.
Nach den letzten Informationen der EZB ist in Europa eine Liquiditätspräferenz erkennbar.
Anhaltende Bilanzanpassungen der privaten und öffentlichen Sektoren kommen hier zum Ausdruck, weil vorrangegangene Übertreibungen in der Verschuldung einen notwendigen Abbau des Fremdkapitalanteils erforderlich machen. Europa stellt sich somit insgesamt auf stabilere Beine für eine realwirtschaftliche Erholung.
Die Einkaufsmanagerdaten zeigen auf weltwirtschaftlicher Ebene ein stabiles Bild und die Zukunftsprognosen der Unternehmen fallen weiter positiv aus. Die weltweit zusammengefassten PMI-Daten belegen es mit einem Wert von 54,0 (54,2 vm) Punkten, das oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 liegt. Europa überrascht nach langer Durststrecke mit dem zweithöchsten Wert (52,1) innerhalb der letzten 2,5 Jahre.
Niedrige Zinsen sorgen auch für ein attraktives Investitionsumfeld und geben der Konjunktur Rückenwind. Die Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung auf globaler Ebene werden hierdurch bestätigt.
Die Marktstimmung der Investoren steigt spürbar an, während Goldman Sachs seinen Klienten eine Reduzierung der Anteile in den Emerging-Markets empfiehlt, wie Bloomberg letzte Woche berichtet hat.
Alcoa hat am 9.01.14 die Berichtssaison gestartet und einen ersten Einblick auf das 4. Quartal gewährt. Auch wenn Sonderfaktoren Schuld daran waren: Die Zahlen enttäuschten. Die von den Unternehmen veröffentlichten Zahlen, aber vor allem Aussagen bezüglich der weiteren geschäftlichen Entwicklungen, werden für den weiteren Verlauf der Märkte während der Berichtssaison entscheidend sein. Enttäuschende Zahlen könnten der Auslöser sein, um eine Korrektur der aktuell recht hohen Bewertungen an den Börsen einzuleiten.
Das Gesamtbild sieht insgesamt dennoch konstruktiv aus und weckt Zuversicht, wenn auch zwischen den weltweiten Märkten unterschiedliche Entwicklungen erkennbar sind.
Bei sich ergebenden Kaufgelegenheiten während der Berichtssaison werden selektiv Chancen in strukturell stabilen und marktführenden Unternehmen genutzt.
Über den Autor:
Adam Golombek, geboren 1979, ist Investor und Aktienspezialist aus Leidenschaft. Nachdem er rd. 7 Jahre mit seinem privaten Geld sehr erfolgreich Aktienanlagen betrieben hat, machte er sein Hobby zum Beruf. Er erlangte bei der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) den Abschluss zum CEFA – Certified European Financial Analyst. Seit rd. Seit 2007 arbeitet er selbstständig als Analyst und Vermögensverwalter für Family Offices und gehobene Privatkunden. Seine Spezialisierung liegt in der Aktienanalyse und dem Behavioral Finance.